30./31.01.2016

Heimvorteil genutzt: SVD-Athleten holen 45 Goldmedaillen beim 17. Dachauer Masters-Cup

Als hätten sich die Sportler in reißenden Stromschnellen treiben lassen, so eilten die Athleten beim 17. Internationalen Dachauer Masters-Cup zu einer wahren Rekordflut: Ein volles Dutzend alte Bestmarken fielen, und das auf nationaler oder internationaler Ebene: In Dachau wurden zwei Europarekorde, fünf deutsche Rekorde, drei ungarische und zwei österreichische Bestmarken verbessert. Auch die Athleten des gastgebenden SV Dachau mischten erfolgreich mit und stellten bei 91 Einzelstarts 38 persönliche Bestleistungen auf. Die führten die Dachauer zu 47 Goldmedaillen und sechs neuen Vereinsrekorden. Diese Bilanz wiederum bewirkte, dass der SVD souverän  die Mannschaftswertung gewann. Mit 83265 Punkten und fast 9000 Punkten Vorsprung gelang ein neues Rekordergebnis und die Titelverteidigung vor der SG Stadtwerke München.

Bei der 17. Auflage des bundesweit und über die Landesgrenzen hinaus hoch angesehenen Wettbewerbs bestätigten sich einige Dinge eindrucksvoll. So machten die Leistungen der insgesamt 220 Schwimmer  aus  51 Vereinen  dem legendären Ruf des „schnellen Dachauer Wassers“ wieder einmal alle EhreEbenfalls beinahe traditionell war die perfekte Ausrichtung des Wettkampfsnicht umsonst strömen die Sportler aus Nah und Fern nach Dachau. Die österreichischen Vereine führten hier schon seit Jahren quasi ihre inoffiziellen Österreichischen Masters-Meisterschaften durchdiesmal waren acht Vereine mit 25 Schwimmern aus dem Nachbarland dabei. Insgesamt gingen die Sportler bei über 850 Einzel- und fast 90 Staffelstarts über die Blöckeaber die Organisation vom Team um SVD-Vorsitzender Rainer Rupprecht und Sportchef Michael Posch funktionierte reibungslos. Drittens zeigte sich: Der SVD ist nicht nur in der Lage, einen Heimvorteil zu nutzen, sondern stellt nachweislich eine der stärksten Masters-Truppen in Deutschland: Neben den 45 Goldmedaillen holten die 25 Dachauer Schwimmer  43 zweite und 16 dritte Plätzeinsgesamt also 105 „Stockerlplätze“. Kein Wunder, dass am Ende der Coup aus dem Vorjahr wiederholt und der Sieg in der Mannschaftswertung geholt wurde, mit neuer Rekordpunktzahl (83265) und deutlichem Vorsprung vor den „alten Rivalen“: 8849 Punkte zurück wurde die SG Stadtwerke München (74416) Zweiter vor dem SV Lohhof (61425).

Bei den Einzelrekorden ließen die Dachauer den teilweise weitgereisten Gästensie kamen aus Westthüringen und Dresden ebenso wie aus Quakenbrück, Neumarkt, Erding, aber auch Memmingen und Lindau - höflich den Vortritt. Werner Schnabel  (1. Dresdner Schwimmgemeinschaft) und Dr. Hans Reichelt (SC Wasserfreunde München, beide AK 80) waren die  herausragenden Schwimmer. Die begnadeten Oldies (beide Jahrgang 1936) stellte je einen Europarekord auf, Schnabel zudem drei, Reichelt einen neuen deutschen Rekord. Die fünfte neue deutsche Bestmarke stellte Katja Otto (SG Stadtwerke München, AK 35) auf. Gleich drei neue ungarische Rekorde stellte Péter Gulyas (Budapesti  Delfinek, AK 65) auf und Thomas Löwy (SC Hakoah Wien, AK 50) eilte zu zwei neuen österreichischen Bestmarken. Und hätte eine dritte geschafft, wenn er dabei nicht zu schnell gewesen wäre – Start vor dem Startsignal, Disqualifikation.

Bei den Dachauern sorgte „Nesthäkchen“ Matthias Gattinger (AK 20) mit seinem Vereinsrekord über 100 Meter Lagen für das Einzelstart-Highlight. Der Rekord führte ihn zu einer von drei Goldmedaillen. Mit dem Hattrick war er in guter Gesellschaft, denn dreimal waren in Einzelrennen auch Regina Frischholz (AK 50), Sabrina Resech (AK 20), Walter Seyfried (AK 55) und René Starke (AK 45) siegreich. Je zweimal Gold holten Christine Resech (AK 50), Malina Schmidt (AK 25), Jochen Heinzinger (AK 45) und Jens Waldow (AK 40). Einmal goldbekränzt wurden Ina Kotheder (AK 35), Susanne Schober (AK 45), Erina Soletti (AK 50), David Conway, Andreas Czernik (beide AK 50), Bastian Patzer (AK 40), Michael Posch (AK 45) und Rainer Rupprecht (AK 55).

Innerhalb des SVD gab es ein packendes Familienduell: Christine Resech und ihre Tochter Sabrina errangen im Duett wie auch Regina Frischholz und ihre Tochter Malina  Schmidt je fünfmal Einzelgold und je drei zweite Plätze. Das Zünglein an der Waage wurde ein zusätzlicher Rang drei für Sabrina Resech. Der dritte im Familienbunde, Claus Resech, selbst mit drei zweiten Plätzen in der Erfolgsbilanz, war am stolzesten bei der Siegerehrung über 50 Meter Rücken: „Erstmals sind jetzt Mutter und Tochter gemeinsam bei der Siegerehrung!“  Mit Wilma und Veronika Kaspar war das dritte Mutter/Tochter-Gespann im Einsatz, kam aber nicht in die Wertung, weil  Vroni „nur“ Staffeln schwamm.

Staffeln sind ja auch kleine Familien – und seit Jahren die Paradedisziplin der Dachauer. Das stellten sie, mit der Höchstzahl von 30 Staffelstarts, einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis. Teilweise schwammen die SVD-Schwimmer im Zehn-Minutentakt  in unterschiedlichen Quartett-Besetzungen. Aber der Aufwand lohnte sich:  16, also über die Hälfte aller Dachauer Staffeln, holten Gold, fünf davon in neuer Vereinsrekordzeit. So kam es, dass es Landrat Stefan Löwl (CSU), der am zweiten Tag der Veranstaltung vorbeischaute und auch die Siegerehrungen vornahm, mit vielen Dachauer Hälsen zu tun bekam, die es galt, mit Gold am Bande zu verzieren. Wobei ihm Susanne Ranner vom SVD, die Masters-Fachwärtin im Bayerischen Schwimmverband, die Nobelplaketten reichte. Der oberste Kommunalpolitiker war ohnehin von den Leistungen beeindruckt: „Ich habe bei der Bundeswehr 1994 das Rettungsabzeichen in Silber abgelegt und brachte es während meiner Zeit bei der Technischen Schule des Heeres in Aachen auch zum Belgischen Dauerschwimmabzeichenaber da ging es halt nicht so schnell zu!“ Außer ihm überzeugten sich auch die Dachauer Stadträte Günter Heinritz (SPD) und Horst Ullmann (Bürger für Dachau) von der Leistungsstärke der Athleten.

Für den SV Dachau am Start: Miriam Dahm (AK 40), Regina Frischholz, Wilma Kaspar (AK 50), Veronika Kaspar (AK 25), Ina Kotheder, Susanne Ranner (AK 55), Christine und Sabrina Resech, Malina Schmidt, Susanne Schober, Erina Soletti, Markus Albert (AK 50), David Conway, Andreas Czernik, Matthias Gattinger, Stefan Hefele (AK 25), Jochen Heinzinger, Sven Höfer (AK 40), Bastian Patzer (AK 40), Michael Posch (AK 45), Claus Resech, Rainer Rupprecht (beide AK 55), Team-Senior Ulrich Schmidbauer (AK 80), Alexander Sengpiel AK 45), René Starke, Walter Seyfried, Bernhard Ulrich (AK 50), Jens Waldow.      

Jürgen Winzer

 

Hahn im Korb: Dachaus Landrat, Stefan Löwl (CSU), ehrte die Sieger der Frauenstaffeln  über 4 x 50 Meter Freistil.

 

Das Masters-Team des SVD holte beim 17. Internationalen Dachauer Masters-Cup im heimischen Bad 47 Goldmedaillen und siegte souverän in der Mannschaftswertung unter 51 Vereinen.

 

Matthias Gattinger (SVD) auf dem Weg zum Vereinsrekord über 100 Meter Lagen

 

Schwammen die 4 x 50 Meter Lagen so schnell wie kein Dachauer Damen-Quartett zuvor:  Sabrina Resech, Malina Schmidt, Susanne Schober und Veronika Kaspar (v.l.).

 

Der Wasserterminator! Sven Höfer glänzte mit metallischem Blick und Topplatzierungen.

 

Macher unter sich: Landrat Stefan Löwl, BSV-Mastersfachwartin Susanne Ranner, SVD-Präsident Rainer Rupprecht (v.l.)

 

Landrat Stefan Löwl mit SVD-Jugendabteilungsleiter und Hallenbad-Beauftragtem Stefan Hefele