10.12.2016

Kinderweihnachtsfeier des SVD: Sebastian Hanselmann neuer Vereinsmeister

Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) trat nicht verkleidet als Nikolaus auf, aber die Kernbotschaft in seinem Grußwort der traditionellen Kinderweihnachtsfeier des SV Dachau hatte durchaus etwas von einem Weihnachtsgeschenk und ließ auch ein paar elterliche Augen leuchten: Die ersten Vorarbeiten für den Hallenbadneubau werden 2017 beginnen, und zwar spätestens im Februar 2017. Dann beginnen die Baumfällarbeiten, später werden die Bahnen der Stockschützen verlegt. „Dann ist das Gelände frei. Wenn alles gut läuft, können im Herbst 2017 die Aushubarbeiten beginnen!“ Noch im alten Bad schwamm Sebastian Hanselmann (Jahrgang 2003) bei den Vereinsmeisterschaften allen voran: Als Höhepunkt der Weihnachtsfeier wurde er – noch bevor der Nikolaus kam – als neuer Vereinsmeister geehrt.

Die Feier vor rund 300 Gästen – Athleten aller Altersklassen und Eltern der jüngsten Schwimmer und Turnkinder – im Ludwig-Thoma-Haus begann mit einem bedeutungsvollen Sketch. Die SVD-Jugendleiter und Organisatoren der Feier, Stefan Hefele und Korbinian Kaspar beamten sich ins Jahr 2076 und bejammerten wort- und pointenreich, dass sie immer noch Jugendleiter des SVD seien. „Da hätten wir den Moment zum Absprung vor 60 Jahren halt nicht verpassen dürfen!“ Als „Zaungäste“ traten Ramona Eckert und Lisa-Marie Posch auf und schilderten ebenso charmant, dass man damals ja ihre angebotene Hilfe nicht angenommen hätte. Die Botschaft hinter dem Sketch: Hefele und Kaspar bereiten die „Übergabe ihrer Amtsgeschäfte“ vor – und mit Eckert und Posch könnten die Nachfolgerinnen bereits bereit stehen.

Vorsitzender Rainer Rupprecht nahm in seiner Rede die Vorlage auf, wies aber jegliche „Amtsmüdigkeit“ zurück. „Ja, man darf den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen. Und im nächsten Jahr sind ja wieder Neuwahlen, also Freiwillige vor! Aber: Ich bin bereit, es nochmal zu machen.“ Anschließend ließ er das ereignisreiche Jahr 2016 Revue passieren und streifte – für ausführliche Schilderungen hätte die Zeit nicht gereicht – die tollen Ereignisse und Erfolge, die die SVD-Athleten erlebten. Angefangen mit dem 25-jährigen Bestehen der Triathlon-Abteilung bis zu den vielen positiven Schlagzeilen, die die Aquaballer 2016 geliefert hatten. Diese hatten in dem Deutschen Meistertitel für die Erste Mannschaft der Bunnyhunters-Herren gegipfelt und die Mannschaft sogar zur Feier auf den Dachauer Rathausbalkon geführt. „Mr. Aquaball“ Peter Demmelmayr, der diesen Sport nicht nur in Dachau, sondern bundesweit groß gemacht hat, wurde 2016 mit dem Ehrenpreis des BLSV und der silbernen Bürgermedaille der Stadt Dachau ausgezeichnet. Die Schwimmer entsandten Athleten bis zu den Europameisterschaften. Regina Frischholz wurde Fünfte bei der Masters-EM in London. Uwe Böer Deutscher Masters-Meister in Hannover. Die Jugend war bis zu den Bayerischen Meisterschaften vertreten, es purzelten Bestleistungen und Vereinsrekorde, es regnete Medaillen. Rupprecht: „Sehr, sehr beachtliche Leistungen, angesichts des Trainings, das wir anbieten können.“ Denn das ist, Stichwort Wasserzeiten, gegenüber anderen Vereinen reduziert. Das ist natürlich ein Manko. Aber Rupprecht wusste zu relativieren und dankte den Stadtwerken Dachau: „Gemeckert ist schnell. Aber wir sind auch dankbar, für die Zeiten, die wir kriegen. Und dass wir das Bad mehrfach für Wettkämpfen nutzen konnten.“ Denn auch als Ausrichter bewährte sich der SVD und veranstaltete drei Schwimm-Wettkämpfe und zwei Aquaball-Turniere.

Rupprecht lobte die unermüdliche Arbeit die in der Abteilung Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport betrieben wird – mit Angeboten, die die Kleinsten (Kinderturnen) wie auch die Oldies (z. B. Aqua-Gymnastik) erreichen – und wünschte sich mit Blick auf die anwesende Politprominenz ein wenig weniger Komplexität in Sachen Antragstellung und beim Thema Führungszeugnisse.

Als erster der politischen Gäste wurde Stadtrat und Sportreferent Günter Dietz (CSU) aktiv. Er lobte den SVD in seinem Grußwort und stellte fest, dass der SVD auch in diesem Jahr wieder mit den meisten Sportlern bei der Sportlerehrung der Stadt vertreten war. „Sie vertreten Dachau sehr gut – und weit über die Stadtgrenze hinaus!“ Neben Diez waren Christa Keimerl, Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Schulreferentin Katja Graßl (CSU) und Stadtrat Dr. Peter Gampenrieder (ÜB) anwesend. Zum Hallenbad sagte Diez nichts, das überließ er seinem „Chef“, Oberbürgermeister Florian Hartmann. Der konnte berichten, dass man über das Stadium des Studium und der Studien hinaus sei. 2016 sei viel und konkret geplant und dabei festgestellt worden, dass das Bad teurer werden wird. 18,5 Millionen Euro soll der Neubau nun kosten - allerdings inklusive einer Sauna. Aber alles sei im Lot, die Richtung stimme, das Bad sei beschlossen und werde kommen. Der Weg sei vorgezeichnet: Flächennutzungsplan, Baugenehmigung, Baumfällarbeiten Anfang 2017,  Aushub vielleicht schon Herbst 2017. Eröffnet werden soll es 2019.

Nach Turnvorführungen der Turnkinder, einem Lichtbildvortrag 2.0 (einer Powerpoint-Diashow) über das ausklingende SVD-Sportjahr, Beiträgen der Schwimmerband (einer zweiköpfigen Blaskapelle) und der Ehrung der Bunnyhunter-„Spielerin des Jahres“ Bettina Döring für ihren großen Einsatz für die Aquaballer durch den stellvertretenden Abteilungsleiter Ingmar Guse, gab es eine Überraschung für Vereinsvorsitzenden Rainer Rupprecht und Sportchef und Schwimm-Abteilungsleiter Michael Posch: Beide wurden für ihre jeweils 20-jährige Zeit in ihren Ämtern geehrt. 1996 waren beide gewählt worden. Kein anderer Vorsitzender oder Sportchef war in der nun 91-jährigen Geschichte des SVD länger im Amt.

Bevor der Nikolaus die Kinder beschenken konnte, wurde das Geheimnis um die Sieger der Vereinsmeisterschaften gelüftet, die bereits im Oktober stattfanden. Die Vereinsmeister nach Jahrgängen:

Clara Letizia Negele (2012),  Svenja Mareike Flint, Noah Schmidt (2010), Josefa Gampenrieder, Berk-Gabriel Gündogdu (2009), Hanna Burmeister, Louis Wiendl (2008), Lilly Hüller, Lars Metze (2007), Samuel Voiler (2006), Miriam Negele, Rupert Habersetzer (2005), Ronja Hinterding , Sebastian Hanselmann (2003/2004), Viviane Kubitschke, Raffaele Schmidt Soletti (2000/2001),  Hannah Winzer, Patrick Rupprecht (1999/2000) , Lisa-Marie Posch (1997/98), Franziska Eckert, Matthias Gattinger (AK 20), Stefan Hefele (AK 25), Jens Waldow (AK 40), Britta Nasner, Uwe Böer (AK 45), Wilma Kaspar, Bernhard Ulrich (AK 50), Rainer Rupprecht (AK 55). Die Familienstaffel gewann Familie Varga (Zsófia Vanek, Gergo Varga-Bujak, Béla Varga) vor Familie Metze (Lars, Nils, Lutz) und Familie Schober (Julia, Susanne, Roland).

Die offene Vereinsmeisterschaft wurde zum Herzschlagfinale: Am Ende setzte sich Sebastian Hanselmann mit 3537 Punkten und  dem hauchdünnen Vorsprung von sechs Punkten vor Jan Henrik Metze (3531) und dem Titelverteidiger Uwe Böer (3472) durch. Die weiteren Platzierungen der Top Ten: Raffaele Schmidt Soletti (2756), Ronja Hinterding (2721), Hannah Winzer (2601), Anja Khánh Mai Reischl (2410), Viviane Kubitschke (2380), Stefan Hefele (2249), Cara Stöteknuel (2244).

Und dann war, endlich, Zeit für Singen - denn ohne Singen kommt der Nikolaus nicht… Der Nikolaus und seine Engel hatten ein wenig Tadel und viel Lob - und noch mehr Geschenke mitgebracht. Und deshalb waren am Ende alle ziemlich glücklich. Frohe Weihnachten.

Jürgen Winzer

 


Die (meisten der) zehn Besten der Vereinsmeisterschaften mit Vorsitzendem Rainer Rupprecht (l.) und Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann (2. v. r.)


„Der neue König der Schwimmer“, Vereinsmeister Sebastian Hanselmann, wird flankiert von Vorsitzendem Rainer Rupprecht (l.) und OB Florian Hartmann (r.)



Immer ein Höhepunkt der Vereinsmeisterschaft ist der Familienstaffel-Wettbewerb. Hier die Abordnungen der Staffeln mit VS Rupprecht und OB Hartmann

Der Nikolaus zog mit Engelsbegleitung und Posaunenchor ein und verteilte Geschenke

Ready for Amtsübergabe? Die amtierenden SVD-Jugendleiter Stefan Hefele (r.) und Korbinian Kaspar (l.) mit ihren potenziellen Nachfolgerinnen Ramona Eckert (2. l.) und Lisa-Marie Posch